Zwei große Literaten

Die Buchmesse Havanna 2011 ist Jaime Sarusky und Fernando Martínez gewidmet

Jaime Sarusky Millar (geb. 1931 in Havanna)
Erzähler und Journalist, Nationalpreis für Literatur 2004

Zu den Talenten, die in den ersten Jahren der Revolution den Umschwung zu einer neuen Literatur in Kuba anführten, gehörte der Intellektuelle Jaime Sarusky Millar. Seine erzählerischen und journalistischen Arbeiten zeichnen sich durch eine besondere ästhetische Qualität aus. Er ist nicht nur einer der beständigsten zeitgenössischen Autoren Kubas, sondern es ist ihm auch immer wieder gelungen, überraschende Geschichten zu  finden, die dazu beitragen, eine eigene Identität der Insel zu schaffen.

Er veröffentlichte u.a. »La Bùsqueda« (1961), »Rebelión en la octava casa« (1967) und »Un hombre providencial« (2001), wofür ihm im selben Jahr der Alejo-Carpentier-Preis überreicht wurde. Seinen Sachbüchern ist eine Authentizität eigen, die aus dem Kontakt mit Augenzeugen stammt, während sie gleichzeitig eine literarische Qualität aufweisen. Sie sind erfüllt mit Weisheit und Humanität, erweitern unser Wissen und erhöhen unsere Sensibilität. Die bemerkenswertesten sind »El tiempo de los desconocidos« (1977), »Los fantasmas de Omaja« (1986), »La aventura de los suecos en Cuba« (1999), »Una leyenda de la música cubana: Grupo de Experimentación Sonora del ICAIC« (2005), »Dos caras del paraíso« (2006) und »El Unicornio y otras invenciones« (1996).

Jaime Sarusky Millar hat seine Bücher auf Konferenzen und in Universitäten in Schweden, Deutschland, Rußland, den USA, Finnland, Frankreich, Spanien und Kanada vorgestellt, um nur einige Länder zu nennen. 1999 wurde er für sein 45jähriges Wirken als Kulturjournalist mit dem José-Antonio-Fernández-Preis ausgezeichnet. In Anerkennung seines Beitrages zum erzählerischen und zum kulturjournalistischen Werk Kubas ist die Buchmesse Havanna 2011 Jaime Sarusky Millar gewidmet.

Fernando Martínez Heredia (geb. 1939 in Yaguajay)
Philosoph und Essayist, Nationalpreis für Sozialwissenschaften 2006

Die Arbeit des herausragenden kubanischen Philosophen und Essayisten Fernando Martínez Heredia wird als eine Quelle für linke Ideen in Kuba angesehen. Seine Schriften setzen sich mit der Erneuerung des Sozialismus auseinander, und damit, wie dieser Weg in Fortführung der revolutionären Ideen und Taten Che Guevaras weiter gegangen werden kann und muß. Martínez analysiert die heutige Lage Kubas und beschäftigt sich damit, wie das Land, ausgehend von den großen Ideen der Vergangenheit, eigentlich aussehen sollte. Martínez hat uns einen intellektuellen Zugang zu Kubas Revolution verschafft, der uns hilft, nicht nur deren Grundlagen zu verstehen, sondern auch ein politisches Programm für den Sozialismus enthält, das diesen nicht nur verteidigt, sondern ihn auch immer wieder neu erschafft.

Zu seinen vielen veröffentlichten Werken gehören: «Desafíos del socialismo cubano« (1988), «El mes más crudo de la siembra. Ensayos sobre historia de Nicaragua« (1990), «Cuba en los noventa: Realidades, proyectos, alternativas« (1991), «Che, el socialismo y el comunismo« (1989), das mit dem Essaypreis Casa de las Américas prämiert wurde, «En el horno de los 90« (1999), «Repensar el socialismo« (2001), «Corrimiento hacia el rojo« (2001) und «Revolución Cubana del 30« (2007). Außerdem ist Martínez Autor zahlloser Artikel und Essays, die in verschiedenen kubanischen Periodika und ausländischen Anthologien erschienen sind. Er hat von 1964 bis heute an einer Vielzahl sozialwissenschaftlicher Untersuchungen mitgewirkt, von denen sich die meisten mit der sozialen Realität und der Geschichte Kubas sowie lateinamerikanischen Themen beschäftigt haben.

Durch das Lesen seiner Bücher und seine Vorträge wurde mehr als eine Generation junger Intellektueller geprägt. Sie fanden in seinem Werk politische Inspiration und sehen in Martínez ein geistiges Vorbild. Die 20. Internationale Buchmesse Havanna ist Fernando Martínez Heredia gewidmet in Anerkennung des Umfangs und der Bedeutung seines Werkes.