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Acht Fragen und Antworten zur Struktur des Berliner Büros Buchmesse Havanna

Wie entstand das Berliner Büro Buchmesse Havanna?

Das Berliner Büro Buchmesse Havanna kann seine aufwändige Arbeit heute nur realisieren, weil aus drei Bereichen Kräfte und Ideen in das Projekt einfließen: Gruppen aus der Kuba-Solidaritätsbewegung, Verlage aus dem deutschsprachigen Raum und gesellschaftliche Organisationen wie Gewerkschaften und Stiftungen beteiligen sich an der Entwicklung der Konzeption, aber auch an der Umsetzung des Projektes. Das war nicht immer so. Entstanden ist es aus einer Notlage heraus: Die Bundesregierung hatte sich entschlossen, die Buchmesse Havanna im Jahre 2004 zu boykottieren – obwohl Deutschland Ehrengastland des Jahres war und die Einladung von deutscher Seite bereits angenommen worden war. Verschiedene Verlage haben gemeinsam mit Gruppen der Kuba-Solidaritätsbewegung beschlossen, daß es trotz offiziellem Boykott einen bundesdeutschen Auftritt geben wird. Deshalb wurde das Berliner Büro Buchmesse Havanna gegründet, das mit der Umsetzung dieses Plans beauftragt wurde. Es arbeitete sehr erfolgreich, bis zu 56 deutschsprachige Verlage beteiligten sich in den Jahren 2004 bis 2007 an den vom Büro organisierten Auftritten und machten damit den Boykott der Bundesregierung wirkungslos. Seit 2008 darf nun die Internationale Abteilung der Frankfurter Buchmesse wieder offiziell einen deutschen Auftritt in Havanna organisieren – im Auftrag des Auswärtigen Amtes der Bundesregierung. Der eigentliche Gründungszweck des Büros war damit entfallen.

Wer trägt heute die Arbeit des Büros?

Verlage und Soligruppen waren sich einig, daß die in diesen Jahren aufgebaute Infrastruktur, die interessanten Kontakte und wertvollen Erfahrungen mit dem Ende des Boykotts nicht einfach zu den Akten gelegt werden. Das Konzept wurde zum Dreisäulen-Modell weiterentwickelt, jetzt führen Verlage, Soligruppen und Gewerkschaften gemeinsam die Arbeit des Büros fort. Damit hat sich der Charakter des Auftritts in Havanna geändert, immerhin muß nun nicht mehr ersatzweise das offizielle Deutschland vertreten werden. Die Kernaufgaben des Büros sind trotzdem im wesentlichen gleich geblieben: Zum einen sollen Bücher und Kulturbeiträge den knapp eine Million Besucherinnen und Besuchern der Messe nahegebracht werden, die bundesdeutsche und europäische Realität widerspiegeln. Zum anderen soll aber auch das Gastland Kuba und die Messe, die sich zu einer der wichtigsten Kulturveranstaltungen in Kuba und Lateinamerika entwickelt hat, im deutschen Sprachraum und in Europa besser bekannt gemacht werden.

Wer sind die Sprecherinnen und Sprecher des Büros?

Das Berliner Büro Buchmesse Havanna wird von einem Sprechergremium vertreten, das diesen drei Säulen entspricht. Das Informationsbüro Netzwerk Cuba e.V., in dem über 50 Kuba-Soligruppen vertreten sind, wird von Marion Leonhardt von der Freundschaftsgesellschaft BRD–Kuba vertreten. Für die Verlagsbranche sitzt Dietmar Koschmieder, Geschäftsführer des Verlages 8. Mai GmbH, im Gremium. Und die dritte Säule wird repräsentiert von Andreas Köhn, Leiter Fachbereich Medien bei ver.di-Landesbezirk Berlin-Brandenburg. Seine Stellvertreterin ist Katja Boll, Gewerkschaftssekretärin im Fachbereich Bund und Länder (ver.di-Landesbezirk Berlin-Brandenburg). Außerdem gehört Katja Klüßendorf vom Verlag 8. Mai GmbH, die das Büro leitet, dem Sprecherkreis an.

Wie ist die Arbeit des Büros organisiert?

Der Sprecherkreis trifft sich monatlich zu einer Sitzung, um alle wesentlichen Entscheidungen zu treffen. Die praktische Umsetzung wird von Katja Klüßendorf organisiert. Sie leitet das Büro, das seinen Sitz im Verlag 8. Mai GmbH, Torstraße 6, 10119 Berlin gefunden hat. Der Verlag 8. Mai GmbH gibt unter anderem die Tageszeitung junge Welt heraus.
Mindestens einmal jährlich findet eine für alle Teilnehmer, Unterstützer und Interessierte offene Informationsveranstaltung statt, auf welcher der Sprecherkreis über die letzte Messebeteiligung berichtet und einen Ausblick auf den kommenden Auftritt in Havanna gibt.

Wer ist juristischer Träger des Büros?

Das Berliner Büro Buchmesse Havanna ist ganz bewusst kein eigenständiger Verein, keine Firma oder Organisation. Es ist eine Gliederung des Netzwerks Cuba, das den Status eines gemeinnützigen Vereins innehat. Die Arbeit des Büros wird ehrenamtlich erledigt, es werden also keinerlei Personal- oder Bürokosten geltend gemacht. Deshalb können wir auch garantieren, dass Unterstützerbeiträge, Spenden und Standgebühren ausschließlich für die konkrete Arbeit des Büros genutzt werden. Es kann über das Netzwerk eine steuerrelevante Spendenbescheinigung ausgestellt werden.

Wer finanziert die Arbeit des Büros?

Zur Unterstützung des Büros wurde neben dem Sprechergremium ein Trägerkreis eingerichtet. Soligruppen können für eine Jahresgebühr von mindestens 250 Euro Mitglied im Trägerkreis werden, Verlage beteiligen sich mit einem Mindestbeitrag von mindestens 300 Euro; Gewerkschaften und andere gesellschaftliche Organisationen zahlen mindestens 600 Euro jährlich in die Bürokasse. Auch Einzelpersonen können dem Trägerkreis beitreten, sie bringen dafür mindestens 100 Euro auf. Diese Beiträge sowie Einzelspenden sind steuerabzugsfähig. Insgesamt wird so pro Jahr ein Etat von 10 000 Euro erwirtschaftet, hinzu kommen Einnahmen aus der Beteiligung von Verlagen an den Ständen. Sämtliche Gelder werden ausschließlich für die Vorbereitung und Durchführung des Messeauftrittes in Havanna genutzt.

Was sind die Kernaufgaben des Büros?

Hauptaufgabe ist die Organisation eines alternativen Auftritts deutschsprachiger Verlage und Organisationen auf der Internationalen Buchmesse in Havanna, die regelmäßig im Februar stattfindet. Durch Präsentationen auf den Buchmessen in Leipzig, Frankfurt am Main und Nürnberg sollen Verlage, Buchhändler und andere Interessierte im deutschsprachigen Raum über die Buchmesse Havanna informiert werden. Darüber hinaus werden die Kontakte genutzt, um gegebenenfalls diverse Einzelprojekte zu realisieren.

Welche Möglichkeiten gibt es, sich zu beteiligen?

Verlage, Organisationen und Soligruppen sind aufgefordert, dem Unterstützerkreis beizutreten. Das ist aber keineswegs eine Voraussetzung dafür, daß Sie sich mit einer Auswahl Ihrer Bücher oder gar an einem eigenen Stand auf der Messe präsentieren. Mit Ihrem Verlag können Sie sich auch an der Ausstellung beteilige, indem Sie einzelne Buchtitel (60 Euro pro Buchtitel, 5 Exemplare pro Titel) mitschicken. Wir sind aber auch an Einzelspenden, Hinweisen und Ideen interessiert. Wenden Sie sich mit Ihrem Anliegen an das Büro. Oder besuchen Sie uns auf den Buchmessen in Leipzig, Frankfurt und Nürnberg am Stand der Tageszeitung junge Welt/des Verlages 8. Mai GmbH.