Netzwerk Kuba schreibt Offenen Brief an Papst

Pressemitteilung des Vorstands des Netzwerk Cuba
zum Besuch Papst Benedikts XVI in CUBA

29. Februar 2012

Papst Benedikt XVI wird vom 26.-28. März Cuba besuchen (Santiago de Cuba u. Havanna). Er wird dort hoffnungsvoll erwartet, denn beim Besuch seines Vorgängers Johannes Paul II im Jahr 1998 hatte dieser Cuba gegen Aggressionen durch die USA den Rücken gestärkt.

Das NETZWERK CUBA e.V., eine Vereinigung von 43 Cuba-Solidaritätsgruppen in Deutsch­land, hat in einem Offenen Brief (siehe hier) den Papst auf mehrere solcher auch heute noch praktizierter Aktivitäten der USA gegen Cuba hingewiesen. So weigert sich die US-Regierung weiterhin, trotz einhelliger Resolutionen der UN-Generalversammlung ihre seit 50 Jahren andauernde Blockade („Embargo“) gegen Cuba zu beenden. Auch die EU blockiert mit ihrem 1996 durchgesetzten „Gemeinsamen Standpunkt der Europäischen Union betreffend Kuba“ normale Beziehungen zu Cuba.

Das NETZWERK richtet sich an den Papst, die Blockaden und Subversionen zu beenden : „Wir bitten Sie nachdrücklich, Ihren Einfluss dafür geltend zu machen, dass die Politiker in den USA, der EU und Deutschland anerkennen, dass das souveräne Cuba das Recht hat, einen selbstbestimmten Entwicklungsweg zu gehen.“

Da am 11. Januar vor 10 Jahren die USA auf Cuba in Guantánamo ein Gefangenenlager und Folterzentrum in Betrieb genommen haben, in dem mehr als 700 Personen aus etwa 40 Län­dern völkerrechtswidrig festgehalten und gefoltert wurden, solle der Papst auf dessen umge­hende Schließung hinwirken.

Des Weiteren erwähnt der NETZWERK-Vorstand die „Cuban 5“, die vor über 12 Jahren in US-Gefängnissen festgesetzt wurden und lange Haftstrafen erleiden. Dabei wollten sie einzig ihr Land vor den in den 1990er Jahren eskalierenden Terroranschlägen seitens der US-Exil­cubaner schützen, weil diesbezügliche Beschwerden Cubas bei den US-Regierungen nicht erhört worden waren. Die Fünf ermittelten daher in den Exilgruppen in Florida und gaben ihre Berichte dem FBI. Doch nicht die Terroristen in Florida, sondern die „Cuban 5“ wurden in US-Gefängnissen eingesperrt. Sowohl Amnesty International als auch die „Arbeits­gruppe der UN gegen Willkürlichen Freiheitsentzug“ haben dies scharf kritisiert, letztere meinte gar, die ver­hängten Strafen seien „willkürlichen Charakters“. Das NETZWERK ersucht den Papst, von US-Präsident Obama die umgehende Freilassung der „Cuban 5“ zu erwirken.

Es bleibt zu hoffen, dass Benedikt XVI den Mut hat, diese Forderungen gegenüber Washing­ton und Brüssel klar zum Ausdruck zu bringen.

Für Rückfragen: Dr. Edgar Göll 0157-8242 1146 und Kristine Karch 0173-5313 777

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