Veranstaltung: Vom Streik zur internationalen Vernetzung

Arbeiter aus Mexiko und Ecuador berichten

Das Schließen und Verlagern von Werken durch multinationale Unternehmen gehört seit Jahren zur kapitalistischen Normalität. Die Interessensvertretungen der Belegschaften finden sich zumeist damit ab, verbesserte Sozialpläne zu fordern. Mehr Einwirkung sieht unsere herrschende Rechtsordnung für sie nicht vor. Und doch gibt es Belegschaften, die den Mut haben, diese Grenzen zu überschreiten und bisher unbekannte politische Tatsachen zu schaffen. Ein solches Beispiel findet sich im ehemaligen Euzkadi-Reifenwerk der Continental AG in El Salto, Mexiko. Als Conti 2001 nach Widerstand der Gewerkschaft gegen sein „Produktivitätspaket“ (Erhöhung der Arbeitszeit von 8 auf 12 Stunden mit Lohneinbußen, Personalabbau…) die Schließung des Werks verkündete, gingen die Arbeiter geschlossen in den Streik. Drei lange und harte Jahre dauerte der Kampf. Am Ende musste Conti die Schließung aufgeben. Die Belegschaft übernahm gemeinsam mit einem mexikanischen Investor die Fabrik in Eigenregie.

Maßgeblich zum Erfolg der EuzkadiArbeiter beigetragen haben die internationale Zusammenarbeit und die Vielfalt von Aktivitäten, die stets zwischen den Akteuren in Mexiko und Deutschland abgestimmt waren. Seitdem haben die ContiBeschäftigten und Solidaritätsgruppen kontinuierlich an ihrer internationalen Vernetzung weitergeknüpft. Im April kommen in diesem Rahmen wieder Arbeiter aus Mexiko und Ecuador nach Deutschland.

Am 4. Mai besuchen sie uns in Berlin und werden über die Situation bei Conti und VW in Ecuador und Mexiko berichten. Wir werden mehr erfahren über die Entstehung und Weiterentwicklung ihres internationalen Netzwerks und haben die Gelegenheit, gemeinsam darüber nachzudenken, wie wir uns daran beteiligen können.

Als Gäste begrüßen wir:
• Zwei Gewerkschaftskollegen der ContiTochter „General Tire“, San Luis Potosi, Mexiko
• einen Gewerkschaftskollegen von VW, aus Puebla, Mexiko
• Zwei Gewerkschaftskollegen der „Compañía Ecuatoriana del Caucho S.A., Continental Tire, Cuenca, Ecuador“
• sowie Cornelia Heydenreich (Germanwatch und CorANetzwerk, Kampagne „Rechte für Menschen – Regeln für Unternehmen“, Deutschland)

Mittwoch, den 4. Mai 2011 um 17:00
IG Metall Haus (Raum E02) Alte Jakobstr. 149, 10969 Berlin

Veranstalter:
Arbeitskreis Internationalismus der IG Metall Berlin

Der Besuch der Kollegen wurde ermöglicht durch die Unterstützung der Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt und der Rosa Luxemburg Stiftung

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