Und nun: Ecuador

22. Internationale Buchmesse in Havanna beendet

Von Volker Hermsdorf, Havanna

Am Sonntag abend endete die 22. Internationale Buchmesse in der Festung La Cabana von Havanna. Vom 28. Februar bis zum 3. März zieht das Literaturspektakel in die acht westkubanischen Provinzen (einschließlich der Isla de la Juventud), ab 7. März wird die Messe dann in den sieben östlichen Landesteilen zu sehen sein und am 10. März in Guantanamo endgültig beendet.

Die 23. Buchmesse im kommenden Jahr wird der Schriftstellerin Nersys Felipe, Trägerin des Nationalpreises für Literatur 2011, und dem Nationalpreisträger für Sozialwissenschaften des gleichen Jahres, Rolando Rodríguez, gewidmet, kündigte der stellvertretende Vorsitzende des Kubanischen Buchinstituts, Juan Rodríguez, an. Als Gastland der Buchmesse 2014 wurde Ecuador ausgewählt.

Die 1935 in Guane (Pinar del Río) geborene Schriftstellerin Nersys Felipe gilt als Vertreterin der kubanischen Literatur für Kinder, die sich erst nach dem Sieg der Revolution entwickeln konnte. Die Autorin, die auch Professorin an der Kunsthochschule in ihrer Provinz ist, sagt von sich selbst, daß sie nie den »Verführungen der Hauptstadt« erlegen sei und sich in ihrem »Schneckenhaus«, wie sie ihr Haus getauft hat, in Pinar del Río am Wohlsten fühle.

Der Historiker Rolando Rodríguez wurde 1940 in Santa Clara geboren. Er beteiligte sich aktiv am studentischen Widerstand gegen das Regime des Diktators Batista und war nach dem Sieg der Revolution Leiter des Hochschulverbandes FEU an der Universität Havanna. Das Studium der Rechtswissenschaft schloß er bereits 1962 mit dem Doktortitel ab und widmete sich danach dem Studium der Philosophie. In der Folge wurde er Gründungsmitglied des philosophischen Lehrstuhls an der Universität Havanna und schließlich dessen Direktor. 1967 gründete Rodríguez das Kubanische Buchinstitut und wurde 1976 zum stellvertretender Kulturminister gewählt.

Über sein besonderes Schwerpunktgebiet, die Geschichte Kubas, hat Rodriguez Dutzende Schriften veröffentlicht sowie Hunderte von Tagungen und Kolloquien in aller Welt geleitet. Bevor er den Kubanischen Nationalpreis erhielt, war auch er bereits mit zahlreichen in- und ausländischen Preisen geehrt worden.

Der Botschafter Ecuadors in Havanna, Edgar Ponce, bezeichnete die Ernennung seines Landes zum Ehrengast der Buchmesse 2014 als »große Ehre und Herausforderung« für alle Schriftsteller und Intellektuellen in Ecuador«.

Aus: Tageszeitung junge Welt vom 26. Februar 2013, S. 13

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